Am 12.10.19 war es endlich soweit – neben den Kattenbergern Andreas F. (Team Bunte Hunde) und derDirk (derDirkonTour) ging zusätzlich statt eines Fünfer-/ ein Vierer-Team mit dem Namen „Schleswig-Holstein Express“ an den Start und machte sich von HH-Curslack auf den Weg nach Berlin auf.
Der Schleswig-Holstein Express bestand aus den Kattenbergern Christian H., Henning P. sowie Heiner K., und wurde komplettiert durch den Radsportfreund Bernd M. vom Barmstedter MTV. Unser Vereins-Strahlemann Bernd S. konnte leider wegen einer Erkältung nicht mitradeln, sorgte aber unterwegs zusammen mit unserem Kassenwart Rainer J. für tolle Fotos und aufmunternde Schnacks.
Das Frühstücksbuffet vor dem Start im Clausen’s Vierländer Gasthaus war reichhaltig bestückt und sehr lecker.
Wohlgenährt schlurften wir vier morgens um kurz nach 7 Uhr vor die Tür des Gasthauses, wo es nass und immer noch dunkel war. Etwas indisponiert allesamt, vermutlich bedingt durch das frühe Aufstehen, hatte Christian seine Radschuhe noch nicht angezogen, ein Anderer wiederum noch keine Startnummer am Radrahmen befestigt, folgte prompt der Aufruf durch den Veranstalter der „Schleswig-Holstein Express“ möge sich bitte in die Startaufstellung begeben.
Etwas hektisch eilten wir an den Start und wurden um 07:15 Uhr auf die Strecke geschickt.
Wenige Meter nach dem Start gefahren, stoppte unser Team um die Navigationsgeräte zu aktivieren, jene bis dahin scheinbar völlig von uns überbewertet wurden. Als auch die letzte Regenjacke zudem übergezogen wurde, konnten wir die Strecke unter die Räder nehmen.
Satte zwei Stunden genossen wir das Vergnügen von oben den Regen und von unten die Matsche der landwirtschaftlichen Fahrzeuge zu spüren, jene Trecker auf den Straßen vom Feld kommend hinterließen. Es knirschte nicht nur im Getriebe, auch heftig zwischen den eigenen Zahnreihen. Unsere Trikots waren extrem schmutzig und waschreif.
Am einzigen offiziellen Kontrollpunkt in Dömitz nach 90 km, unser Fototeam war zu diesem Zeitpunkt durch weibliche Begleitung abgelenkt, konnten wir uns stärken und nutzten die Gelegenheit die nassen, siffigen Klamotten gegen trockene Kleidung zu tauschen, die wir im Team-Fahrzeug zuvor deponiert hatten.
Die Radsportfreunde vom Audax Club Schleswig-Holstein hatten üppig aufgetischt und die Raupe Nimmersatt vom Team Schleswig-Holstein Express haute ordentlich rein.
Körperlich mittlerweile abgekühlt, kam von einem Teammitglied nach einer Weile die Ansage, dass wir uns mal wieder auf die Räder begeben sollten, da noch reichlich Rest-Strecke bis nach Berlin zu absolvieren sei. Gesagt, getan – keine 2 km vorangekommen, Höhe Dömitzer Hafen, erlitt Henning einen platten Hinterreifen. Nach Beheben des Defektes fuhren wir flott bis hinter Wittenberge, weiter nach Kuhblank, wo Christian dann einen Plattfuß meldete. Während der Reparaturarbeit wurde unser BMTV Kollege Bernd M. wortkarger, dafür aber zusehends rhytmischer in der Hüfte. Inspiriert scheinbar vom Dorfnamen Kuhblank zog er abseits der Strecke blank, um sich des Drucks zu entledigen. Wat mutt, dat mutt – wie kennen es alle nur zu gut.
Die Fahrt wurde fortgesetzt, Tempo hoch und kurze Wechsel bei der Führungsarbeit ließen die Kilometer zügig abspulen.
Bei Ortseinfahrt Havelberg (Kilometer 180) bat Henning um eine Pause am dortigen Hafen, da er ziemlich abgewirtschaftet war und der Hungerast drohte. Am Hafen angekommen lockte ein Döner-Laden mit Köstlichkeiten und wir verfielen dem Anblick. Kaum den Gastraum betreten, staunten wir nicht schlecht, unser Fototeam sowie Christians Lebensgefährtin gaben ihre Bestellungen auf. Was für ein Zufall. Wir ließen uns nicht bitten und bestellten parallel – natürlich nur leichte Kost (großer Döner-Teller mit Pommes, Pizza satt und Cola -hier ausnahmsweise keine Cola Zero).
Nach geschätzten 60 Minuten Pause und prallgefüllten Mägen setzten wir uns erneut mit den Rädern in Bewegung.
Der Trinkbedarf stieg durch die eingenommen Speisen, insbesondere der würzigen Saucen, deutlich an. Es folgten daraufhin einige weitere Stopps, da die Rüden halt das Revier markieren mussten.
Gegen 19 Uhr, die Dunkelheit brach bereits wieder herein und unzähligen Ampelstopps in der Berliner Vorstadt, erreichten wir vollzählig und fit das Wassersportlerheim am Wannsee.
Unsere Bruttozeit betrug 11 Std. 50 Min. dank unserer zeitintensiven Stopps. Als Nettozeit zeigten die Navigeräte 8 Std. 57 Min. und einen Schnitt von 32,1 km/h.
Alles egal, Erlebnis geht vor Ergebnis.
Es hat sehr viel Spaß gemacht mit den Mannen ein Team zu bilden und die Strecke absolviert zu haben. Das Tempo war gleichmäßig, die Wechsel bei der Führungsarbeit gut getaktet – immer wieder gerne mich euch.
Vielen Dank an Bernd M. für die Nutzung des Teamwagens. Danke an Rainer J. und Bernd S. für die tollen Bilder und das Chauffieren nach Hause.
Ein besonderer Dank gilt unseren Radsportfreunden vom AUDAX CLUB SCHLESWIG-HOLSTEIN für die perfekte Organisation und Durchführung dieser tollen Veranstaltung.
Heiner