der dirk´s dritte Teilnahme an diesem etwas anderem Radsportevent.
Immer das gleiche Ziel = mindestens 500 Kilometer fahren.
Immer die gleiche Zeit = zwischen dem 24.12. und dem 31.12. eines Jahres.
Und es kommt immer anders – als ich plane.
Nachfolgend mein Fahrbericht. Viel Spass beim Lesen.
Heiligabend: Start frei! Nur: Die Motivation ist im Keller – genau wie mein Rennrad. Seit Tagen regnet es ununterbrochen. Spiele kurzfristig mit dem Gedanken die „FESTIVE“ schon vor Beginn für dieses Jahr zu beerdigen. Aber : „ … . Wer nicht kämpft, hat schon verloren!“ mit diesem Leitspruch mache ich mich in einer Regenpause auf den Weg und komme – genau 300 Meter weit, bevor ich die Regenjacke überziehen muß. Fahre tendenziell Richtung Fahrbahnmitte, damit ich nicht ständig Gefahr laufe auf der Grasnarbe zu landen. Der Nordwest Wind bläst ordentlich von der Seite. Jetzt weiß ich auch wieder was ich eigentlich vor Fahrtantritt noch unbedingt erledigen wollte: die leichten Berglaufräder gegen die bewährten Marathonräder tauschen. Also beide Hände an den Lenker! Es geht Richtung Plön zu meinen Schwiegereltern. Komme aber trotz aller Umstände gut voran. In Sievershütten bekomme ich sogar überraschend einen Mitfahrer, mein Schattenbild auf der Straße. Ja – es scheint die Sonne und ich tanke so kurzfristig Zuversicht und Vitamin D. Hinter Wahlstedt lasse ich mich dann zu einem kleinen Abstecher an den Segeberger See verleiten, um anschließend wieder Richtung Plön zu schwenken. Das Resultat: 3 Kilometer vorm Ziel gab es richtig schön einen Schnee-Hagel-Regenschauer und es wurde kälter und merklich dunkel. Bin aber heil nach 75 Kilometer Fahrstrecke angekommen. Sachen zum trocknen aufgehängt, denn die Rückfahrt stand dieses Jahr auf meinem Wunschzettel. Gesagt getan. Um 21:30 Uhr ging es gut gestärkt (Raclette) auf den Heimweg. Diesmal der direkte Weg. Es war zwar frisch, jedoch gut zu fahren. Wenig Autoverkehr. Bekannte Strecke. Etwas müde schob ich zu Hause angekommen das Bike in den Keller und der Tacho zeigte 138 Kilometer Tagesdistanz und 0:00 Uhr an. Na dann; Frohe Weihnachten Dirk und eine fröhliche Festive.
1. Weihnachtstag: JA, es regnet! – schon wieder – oder immer noch!? In den Nachrichten wird von Überschwemmungen berichtet. Die Alsterquelle liegt ja nur ein paar Kilometer weit entfernt. Das will ich mit eigenen Augen sehen. Regensachen an, Kamera nicht vergessen. Und los. Gemütlich ist es nicht. Während sich bei anderen die Sitzkuhle im Sofa immer mehr vertiefen, sitze ich mit nassen Sachen auf dem Rad. Nur nicht weiter darüber nachdenken – einfach weitertreten.
Die Bilder sprechen für sich. Wasserflächen ohne Ende. Keine nennenswerte Tagesleistung, aber 38 gefahrenne Kilometer sind mehr als keine. Weniger ist manchmal mehr.
Brücke zwischen Tangstedt und Wakendorf II
hier ist die Alster normalerweise ein knapp 2m breiter Fluß. heute ein Deltagebiet
2. Weihnachtstag: Ein unbekanntes Objekt am Himmel sorgt kurzzeitig für Irritation. Ist das wirklich die Sonne die da scheint, bei minus 3 Grad? Etwas verspätet starte ich zu meiner traditionellen Weihnachtsgruß-Post-Tour. Danke Barbara für den tollen Mohnkuchen – der war lecker. Kurz vorm Dunkelwerden wieder daheim. Gesamtleistung heute: 102 Kilometer
27.12. / Arbeitstag: Hin – & zurück 29 Kilometer. Mehr sind heute einfach nicht drin. Das Bergfest fällt somit spärlich aus.
5. Aktionstag/Sonntag: Mit Sohnemann ´ne 22 km Runde durch Wald und Flur genossen. Herrlich. Danach noch mal zu Alster bei Nahe und über Duvenstedt im Bogen zurück. Macht für heute nochmal gute 52km.
Achtung! Überschwemmungsgebiet = kein Weiterkommen, auch nicht mit dem Crossrad
29.12. / Arbeitstag: Schnee und Glätte waren angesagt also Winterreifen aufs Crossrad, denn mit dem richtigen Equipment fährt es sich einfach besser und vor allem für meinen operierten Oberarm sichererer. Stellenweise glatt war´s auf dem Hinweg und pünktlich zum Feierabend / 20 Uhr fing es auch an zu schneien. Weitere 29 Kilometer auf dem Habenkonto.
30.12. Frei-Tag: Kein Schnee – kein Eis – wenig Sonne. Rauf aufs Rad und Los. Einfach mal fahren – ohne Ziel. 82 Kilometer durch das nordöstliche Stormarn – über den Klingenberg hin und auch zurück.
Das neue Jahr schon im Blick trennten sich die ersten von Ballast aus dem alten. Der erste Tannenbaum landete schon auf der Straße.
Endspurt! Nach der Arbeit ist vor der Festive! Kann leider nicht den Sylvester-Cross mitfahren. Nutze das milde Wetter für eine Abschlussrunde in diesem Jahr, um sowohl Sylvestergrüsse als auch Einladungen für das Neujahrsanbaden zu verteilen. Alle Jahre wieder. Ach ja, Berliner hatte ich auch dabei. 4 Stunden und 93 Kilometer später endlich zu Hause. Pünktlich zum Sylvester-Essen. Geschaft! Das Jahr und die „Festive“ 2014. Und fast auch mich.
Mein Resümee: „ Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ (Bertold Brecht) Bin meinem Grundprinzip treu geblieben: >Tue zuerst das Notwendige, Dann das Mögliche und Du schaffst das Unmögliche!< Dieses Mal war es ein harter Einstieg. Ich fahre ja gerne Rad, und auch viel und lang, aber der norddeutsche Winter ist jedes Mal eine B/Hürde. Um es auf den Punkt zu bringen: das Wetter war — grausam. Habe aber schlussendlich den Kampf gegen Regen, Schnee und Wind gewonnen und meinen inneren Schweinehund bändigen können. Die „FESTIVE 500″ 2014 ist Geschichte und ich blicke zufrieden mit mir in die Zukunft – das Sportjahr 2015 wirft schon seine Schatten voraus: Mallorca 312, C2C, RMCD, P-B-P und der ganz „normale“ Wahnsinn wollen erfahren werden. Ich bin bereit.
Na, dann
Alles Gute für das Neue Jahr
und viele spannende Rennradkilometer
wünscht der dirk