Finale Frauen Bundesliga

Am vergangenen Wochenende ging die Rad-Bundesliga Frauen mit 3 Radrennen im Schwarzwald zu Ende.

Eine Kattenbergerin zieht ihr Resümee.

Finale der Rad-Bundesliga 2023 / erneut zu Gast in Bad Dürrheim

Ich habe die Ehre, den Abschlussbericht der diesjährigen Straßen-Bundesliga-Saison zu Papier zu bringen. Eine Saison, die in Karbach am 20. Mai mit Rennen 1 begann und in Bad Dürrheim am 24. September mit dem Wertungsrennen Nummer 13 ein Ende fand.

Wir rückten wie immer in großer Vorfreude und diesmal auch mit starker und gesunder Besetzung bereits am Donnerstag an.

Den Auftakt machte wie gewohnt das 16km lange Einzelzeitfahren, welches über eine unspektakuläre (und den meisten von uns bereits bekannte) Strecke führte. Zum dritten Mal durfte die Bundeliga der Frauen bereits Gast des Riderman sein und der Veranstalter hat dies mittlerweile super in die traditionelle Jedermann-Veranstaltung integriert bekommen.

Zeitfahren sollte hart sein und irgendwie immer eklig, womit die Eine besser und die Andere weniger gut zurecht kommt.

Mit bester Rundumbetreuung durch unsere Männer Gregor und Andreas machten sich also Thekla, Lea, Rieke, Jorid und ich auf in den einsamen Kampf gegen die Uhr und den inneren Schweinehund, während Amelie sich mit dem Rennrad auf den nächsten Tag einstimmte. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen! Alle bisherigen persönlichen Bestzeiten wurden noch einmal unterboten und in der Teamwertung landeten wir auf dem 4. Rang (von 10 Teams mit 30 Sekunden Rückstand auf Platz 3).

Nach Ausklang des Tages im Da Leo bei „unserem“ Italiener fielen wir rechtzeitig ins Bett…am nächsten Tag erwartete uns der Höllenritt des Wochenendes: mit 100 km Renndistanz bei rund 1.400 Höhenmetern…. Bis zu den Bergen ließ es sich ganz gut mitkommen mit dem Feld, was sich im Anstieg zur ersten Bergwertung aber schlagartig ändern sollte. Denn die Attacken, die über den Sieg entscheiden sollten, wurden eben von Vorne gefahren -in den Anstiegen und in den darauf folgenden Abfahrten-… somit verabschiedete sich eine Gruppe mit 9 Fahrerinnen, deren Teams am Ende auch vor uns auf den Plätzen 1-4 landeten. Aaaaber: direkt im 21 Frauen starken Verfolgerfeld waren wir mit 4 (!) Mädels vertreten. In diesem konnten wir uns bis zum Schluss halten (wenn auch teilweise mit Krämpfen und am Ende der Kräfte…) und im Zielsprint um die Positionen kämpfen. Wenige Zeit später erreichten auch Amelie und Thekla heil und fix und foxi das Ziel und bei wärmender Sonne und feinsten Bananenbrot fürs direkte Carboloading ließen wir den Stress und die Anstrengung erst einmal langsam von uns abfallen. Mit der Teamwertung auf Rang 5 (von 11 Teams) konnten wir für den heutigen Tag zufrieden sein.

Den Blick nach vorne / oben gerichtet schauten wir auf Optionen für den Rennverlauf des letzten Tages. In dem Bewusstsein der Leistungsfähigkeit und Felderfahrung unserer Mitstreiterinnen gab es ein Ziel: das immer wieder gepredigte „nach Vorne!“

Dies heißt nicht nach vorne und dauerhaft die Nase in den Wind-dies heißt, sich je nach Streckenverlauf zwischen Position 3 und 10 festzubeißen um dem unliebsamen Ziehharmonikaeffekt zu entkommen, Löcher zufahren zu müssen und am Berg eben doch noch mit der Gruppe mitzukommen ohne hinten ganz herauszufallen. Kurzum, dabei zu bleiben und bestmöglich mit den eigenen Kräften zu haushalten. Denn irgendwie ist ja das Ziel das Ziel und der Weg dahin ist hart umkämpft.

Es motiviert ungemein, um sich herum Teamkameradinnen zu sehen!

Erneut zu viert unter den ersten 30 in einem Fahrerfeld von 60-70 Rennfahrerinnen zu finishen – in einem Bundesliga Rennen.

… Ich hätte das am Anfang der Saison nicht für möglich gehalten.

Wir haben es am letzten Tag geschafft, unsere Plätze „vorne“ immer wieder zu verteidigen, uns im Feld zu bewegen und immer sicherer zu werden, Selbstvertrauen und Ruhe zu entwickeln, uns während des Rennens grinsend anzuschauen und wirklich Freude zu haben, nach hinten raus im Zielsprint um Platz 4 um die Positionen zu kämpfen (und da geht ab Kilometer 5 wirklich die Post ab) und am Ende des Tages auf den Plätzen 14, 17, 29, 30, 41 und 42 über die Ziellinie zu fahren. Ohne Sturz und auf dem 4. Teamrang (von 11 Teams).

Welch ein großartiges Finale! Welch eine Saison mit zwei Rennen auf Teamrang 3!

Wir alle haben gemeinsam so viel geleistet und so viel gelernt in so netter Atmosphäre. Ich freue mich sehr über die Entwicklung unseres Teams in den letzten 3 Jahren und bedanke mich im Namen von uns allen für die Unterstützung die uns zuteilwird.

Bleibt gesund! Cordula

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