Der österreichische Komponist Franz von Suppé, der als Schöpfer der Wiener Operette gilt, schrieb einmal:
„Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin“
Und wie anders als mit dem Rennrad sollten Kattenberger dieser Aufforderung folgen?
Durch die Corona-Verordnungen der Städte Hamburg und Berlin und auch das Hygienekonzept von Clausen’s Vierländer Landhaus als Startpunkt war es dem Audax Club Schleswig-Holstein gelungen, das Zeitfahren , das eigentlich kein Zeitfahren ist, auch in diesem Jahr in einer reduzierten Form durchzuführen. Letztlich nahmen 145 Starter/innen die Herausforderung auf.
Für uns aus dem Team ‚Schleswig-Holstein-Express‘ begann die Herausforderung allerdings lange vor dem eigentlichen Startschuss am 10.10.2020. Wir hatten verabredet, dass wir zu fünft starten wollten. Die Anmeldung öffnete an einem spätsommerlichen Septembersonnabend um 6 Uhr in der Früh. Um 6:03 Uhr meldeten Teilnehmer 1 und 2 ‚Bin angemeldet‘. Um 6:12 folgte Teilnehmer 3. Dann eine halbe Stunde Pause und Teilnehmer 4 und 5 meldeten ‚Sorry, ich bin raus‘. Die ‚Langschläfer‘ hatten den Run auf das reduzierte Starterfeld unterschätzt.
Am 10.10.2020 starteten dann die Teams nach einem Corona-konformen, aber dennoch üppigen Frühstück in Clausen’s Vierländer Landhaus im Minutentakt zwischen 6:30 und 8:30 Uhr.
Wir aus dem Team ‚Schleswig-Holstein-Express‘ (Heiner K., Henning und Bernd S.) hatten uns vorgenommen, auf der gesamten Strecke zu lernen. Erster Lernerfolg war, dass wir im Gegensatz zum letzten Jahr pünktlich und voll ausgerüstet um 7:07 Uhr über die Startline rollten. Alles Tracks geladen, Startnummer am Rad, Schuhe an den Füßen, Licht eingeschaltet.
Eine gute Stunde nach uns starteten dann Andreas F. und Christian Biermann im Team ‚Bunte Hunde‘, das dann Berlin in einer Fabelzeit erreichte. Glückwunsch!
Die ersten 100 Kilometer bis Dömitz flogen an uns vorbei. Nach 3 Stunden erreichten wir das erste und einzige Verpflegungsdepot auf der Strecke und nutzten es, um uns unsere Trinkflaschen wieder etwas aufzufrischen.
Wir wollten ja lernen; also hieß es ab jetzt die Devise: Gleichmäßiges Tempo und regelmäßige Wechsel. Kurz überlegt, und als unser nächstes Etappenziel nahmen wir Havelberg bei Kilometer 180 ins Visier. Auch hier lief es anfangs sehr gut; der Wind war größtenteils unser Freund, aber 20 Kilometer vor Havelberg meldete Bernd S. ‚Etwas kürzer bitte‘. Unseren Halt im ‚Bistro Istanbul‘ erreichten wir dennoch planmäßig. Nächster Lernerfolg: Ein kleiner Döner-Teller anstatt eines Großen tut es auch. Und anstelle von Cola Zero füllten wir unsere Energiespeicher mit dem zuckerhaltigen Original auf.
Ein weiterer kleiner Zwischenstopp in Nauen und nun war Berlin nicht mehr weit, zumal Heiner die Anfahrt nach Berlin optimiert hatte. Nicht lange durch die Vororte und den Straßenverkehr mit seinen Ampeln und Kreuzungen, sondern unterbrechungsfrei auf Radwegen, meistens parallel entlang der B5. An der Berliner Stadtgrenze mussten wir allerdings stoppen, um dem Berliner Bären unsere Aufwartung zu machen.
Im Ziel am Wassersportlerheim Alt-Gatow gab es weder ein Siegerpodest, noch Pokale oder Urkunden – dafür aber viel Applaus und Anerkennung für die erbrachte Leistung. Anstatt eines Zielstrichs gab es einen Zieltisch mit Digitaluhr und Schreiber zum Festhalten der Endzeit. Schnell wurde ein Bild gemacht und dann auch schon den Corona-Verhaltensregeln entsprechend der Zielort verlassen.
Team ‚Schleswig-Holstein-Express‘ Team ‚Bunte Hunde‘
Ein großes Dankeschön geht an den Audax Club Schleswig-Holstein für dieses liebevoll organisierte Radsportevent. In den Helferkreis hatte sich unser 1.Vorsitzender derdirk eingereiht. Merci vielmals. Wir fühlten uns sicher, gut umsorgt und haben das Ganze rundum genossen.
Bedanken möchten wir uns auch sehr bei unserem Barmstedter Radsportfreund Bernd M., der für den Transport zum Start und zurück nach Kaltenkirchen sorgte. Bernd, hoffentlich bist Du im nächsten Jahr wieder auf zwei Rädern mit dabei!
Bernd S.
Chapeau! Alle Achtung! für die Fahrt nach Berlin und eure Finisherzeit. Wobei Zahlen sind nebensächlich Hauptsache ihr seid Radgefahren und hattet Spass dabei – die Bilder sprechen jedenfalls dafür. Bei fast idealen Wetterbedingungen war es eine schöne Veranstaltung, auch aus meiner Helfer-Sicht. Unsere Vereinsfarben an der Havel zu sehen ist immer toll. Vieleicht beim nächsten Mal wieder mehr. Gruss
der dirk