Alle Jahre wieder … ist die Traditionsveranstaltung „Zeitfahren Hamburg~Berlin“ für mich, der dirk, der passende Jahresabschluss einer abwechslungsreichen Strassensaison – so auch dieses Jahr.
Wissenwertes, Regeln, Strategien
Das Zeitfahren Hamburg-Berlin wurde 2001 vom Audax Club Schleswig-Holstein damals noch als Vereinsausfahrt nach Berlin unternommen, um dort eine der letzte RTF´s des Jahres zu fahren. Die Anfahrt dorthin sollte natürlich standesgemäß und als Langstreckenradclub selbstredend dann auch mit dem Rad erfolgen. 2001 also schon Klimaneutral.Auch wenn die Veranstaltung Zeitfahren heißt, ist es kein Rennen! Es gibt keine abgesperrten Strassen, keine Ausschilderung und Begleitautos bzw. Streckensupport sind nur starkreglementiert möglich. Es gilt uneingeschränkt die StVO. Weiterhin gelten besondere ZF HH-B Regeln.
Im Ziel gibt es für die Ersten weder Preisgelder, Pokale noch Urkunden – dafür ist jeder Finisher ein Gewinner und bekommt dafür Applaus.
Die Startzeiten liegen zwischen 6:00 Uhr und 8:30 Uhr, je Minute ein Startvorgang. Damit ergeben sich max. 300 Teilnehmer. Und die langsameren Fahrer sollten früh losfahren, damit der offizielle Zielschluß um 21 Uhr eingehalten wird.
Pausenanzahl und Dauer sollten gut gewählt werden. Manchmal ist weniger mehr. Aber ganz ohne geht es auch nicht.
„BERLIN, BERLIN – heut fahren wir nach Berlin“ dieses Motto eint aber alle Starter und inpliziert den Gemeinschaftsgedanken dieses besonderen Events.
Sonnenaufgang in Hamburg – 7:41 Uhr
Sonnenuntergang in Berlin – 18:18 Uhr
Burkhard war langjähriger Organisator dieser Veranstaltung und hat diese bis zum Schluß fotografisch begleitet.
Ein großer Dank und Lob an die kleine und einsatzfreudige Helfercrew rund um Vereinschef Jochen. Mit viel Herzblut und noch mehr persönlichem Einsatz wird das Zeitfahren seit nun mehr 18Jahren vom Audax Club S-H durchgeführt.
Dank auch an Uwe Q. für seinen frühmorgentlichen Fahrdiensteinsatz.
START frei! der dirk on tour
Nach 4,04 Kilometer lag ich – lag ich erstmalig auf dem Lenkeraufsatz (Dank an Claudia) meines Rades. Wunschgemäß war ich um 7:36 Uhr unplanmäßig als Einzelfahrer gestartet, mit einem gewissen Traninigsdefizit und weniger Radkilometer in den Beinen als üblich. Jedoch hoch motiviert aber vorallem reisefreudig, unternehmungslustig.
Da lag ich nun. Mein heutiger Fahrplan war einfach. Hatte ich zuvor 9 Stunden TeamFahrzeit (Brutto) proklamiert, strebte ich jetzt eine entspannte 10 Std. Erlebnis vor Ergebnis-Fahrt an. 2 Pausen maximal sollten/mussten reichen.
Dömitz erreichte ich nach 104 Kilometer, damit hatte ich ein „Plus“ von Kilometern. Blieb aber in meinen geplanten 3 Stunden. Und erstmalig war meine erfasste Zwischenzeit gleich meine Fahrzeit, soll heißen, ich war zu 100% in Fahrt, ohne Halt und Stopp.
Dank des Supports von Rainer und Bernd konnte ich rasch meine leeren Trinkflaschen gegen 2 neue, größere tauschen, kurz mein Proviant auffrischen und nach 10 Minuten war ich wieder on tour.
Bildquelle Rainer Janssen |
Dömitz ~ Berlin
Einige Hamburg – Berlin Fahrer verhalten sich ähnlich wie die Zugvögel: oft sind sie alleine unterwegs, manchmal in losen Gruppen, selten in Schwärmen. Aber alle wollen nur eins: Berlin erreichen. Wobei: Viele Wege führen nach Berlin.
Der 2. Streckenteil erweist sich immer als windanfälliger und variantenreicher bei der Routenwahl – so auch am heutigen Tage. Zweckdienlicherartundweise wurden dann Gruppen oder Grüppchen gebildet.
Gelegentlich fuhr auch ich in Begleitung, vermied aber Verbindlichkeit (aus eigener Erfahrung) wegen der negativen Gruppendynamik.
Streckenimpressionen
Es ging weiter zügig durchs brandenburgische Land und dem Naturpark Westhavelland. BlauerHimmel und strahlende Sonne bei zweistelligen Temperaturen. Durch Wittenberge und Havelberg, ohne nenenswerte Höhenmeter, bis nach Rhinow. Hier stoppte ich beim bekannten Nahversorger und füllte meine Depots auf. Half noch einem Radfreund beim Tubelessreifen-Wechsel und machte mich zeitig auf zum Enspurt.
Blau Weiß Rot – aber keine Kattenberger
Das Berliner Stadtgebiet mit seinem zunehmenden Strassenverkehr, roten Ampeln und Radwegen drückte auf den Durchschnitt. Eine defensive und aufmerksame Fahrweise war jetzt aber angebracht, wollt ich und mein Bike das Wassersportlerhein in Alt-Gatow gesund und heil erreichen.
Im ZIEL
Geschafft! Bin da! Nach 9Stunden und 46Minuten – 282Kilometer im Ziel, damit ein „Plus“ von 7 Kilometer Umwegen. Aber was soll´s. BBP = okay, B eine fühlen sich gut an, B auch rumort nicht und P o bestens. Das war eine meiner schönsten HH-B Tour, würde ich behaupten =bei goldenem Herbstwetter ab Dömitz in kurz-kurz, durch herrliche Landschaften und malerische Dörfer geradelt, Vogel-Formationen am Himmel und dann das Wassersportlerheim direkt an der Havel gelegen, im Abendsonnenlicht – Herbststimmung pur.
Na gut, der Wind war manchmal etwas lästig und störend für eine flottere Fahrt. Aber ich kam auch bei meiner 12. Teilnahme ohne Probleme oder technischen Defekt über die Runde und „pünktlich“ ins Ziel. Perfekt – für mich.
Nur wenige Starter erreichten heute bei guten Wetterbedingungen nicht das Ziel, meist aus technischen Gründen.
Berlin ist immer eine (Rad-)Reise wert
meint
der dirk
Mein FAZIT: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist – daher habe ich Jochen am nächsten Morgen meine Mithilfe fürs nächste Mal angeboten.
Sehr schöner Bericht, nicht langweilig ?
Stimmt, genau wie die Fahrt selber es war – einfach schön